Wildtierhilfe Schäfer

unsere Wildtiere

DAS SOLLTEN SIE WISSEN

Sie haben ein Wildtier gefunden? Egal ob ein Vogel, Eichhörnchen, Hase oder ein anderes Wildtier, wir helfen Ihnen bei jedem unserer einheimischen Tiere weiter.
Das wichtigste ist jetzt erst einmal Ruhe zu bewahren und eines zu bedenken. Würden Sie verletzt auf der Straße liegen, ist Ihnen erst einmal nicht nach etwas zu trinken oder essen.

Vermeiden Sie den Fehler Nr. 1 - geben Sie weder Wasser noch Nahrung

Meist sind die Tiere unterkühlt. Das wichtigste ist erst einmal, dass Tier zu sichern und zu wärmen. Dazu gehen Sie wie folgt vor:

  • Einen Karton für die passende Größe des Tieres nehmen und mit einem Handtuch auslegen
  • Unter das Handtuch eine Wärmequelle geben (Wärmflasche, Kirschkernkissen oder zwei kleine PET Flaschen)
  • Das Wasser sollte 38 Grad haben, temperieren Sie das Wasser so, dass Sie ein Baby nackt drauflegen könnten
  • Danach kontaktieren Sie bitte eine Wildtierstation

Warum kein Wasser für gefundene Vögel?

Vogelkinder nehmen erst Flüssigkeit auf, wenn diese in das sogenannte Ästlingsalter kommen. Davor bekommen sie alles was sie brauchen über die Fütterung der Eltern. Geben Sie einem Nestling Wasser, ist das Risiko sehr hoch das der Vogel erstickt! Dehydrierte Tiere bekommen Elektrolyte um wieder stabilisiert zu werden. Geben Sie einem Säugetier zu viel Flüssigkeit und es verschluckt sich, ist eine Lungenentzündung vorprogrammiert.

Luftröhre Vogel

Durch das Öffnen des Schnabels (Sperren) öffnet sich die Luftröhre bei dem Vogel. Würden Sie jetzt Wasser in den Schnabel geben, läuft das Wasser direkt in die Luftröhre des Kükens und dieses kann ersticken.

Warum keine Nahrung, wenn man ein Wildtier findet?

Wildtiere habe unterschiedliches Fressverhalten. Vogelkinder erhalten Insekten, Eichhörnchen Babys Muttermilch. Geben Sie niemals Wildtieren etwas, was Sie selbst essen würden! Vor allem Hände weg von KUHMILCH! Wildtiere sind fast alle Laktose intolerant, Sie können schon mit einer Fütterung dem Tier mehr schaden als Helfen. Wir Stationen haben bestimmte Aufzuchtsmilch, auf jede Tierart abgestimmt.

Auch geht es den Wildtieren bei Fund schlecht, Nahrung ist dass, was sie am wenigsten Brauchen. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Unfall, der Ersthelfer kommt und bringt Ihnen erst einmal einen Hamburger und eine Cola, wir denken, dass ist das was Sie in diesem Moment am wenigsten Benötigen.

Sicherung und Transport eines Wildtieres

  • Einen Karton für die passende Größe des Tieres nehmen und mit einem Handtuch auslegen
  • Unter das Handtuch eine Wärmequelle geben (Wärmflasche, Kirschkernkissen oder zwei kleine PET Flaschen, Einweghandschuh)
  • Das Wasser sollte 38 Grad haben, temperieren Sie das Wasser so, dass Sie ein Baby nackt drauflegen könnten

Warum einen Karton?

Wie der Name Wildtier schon sagt, ist das Tier wild. Ein Wildtier meidet, wenn es geht immer den Menschen, da dieser ein Feind des Tieres ist. Der Karton, dunkel und geschlossen, gibt dem Tier zumindest einigermaßen einen Schutz und Sicherheit. Ein verletztes oder verwaistes Wildtier ist immer einem enormen Stressfaktor ausgesetzt, der Karton soll dazu dienen, dass das Tier ein wenig runterfahren kann. Das Handtuch dient dazu, dass das Tier nicht während der Fahrt im Karton rumrutscht.

Warum eine Wärmequelle?

Durch Verletzungen oder lange Zeit getrennt von der Mutter bauen die Wildtiere immer weiter ab. Schmerz und Hunger lassen den Kreislauf abbauen. Dadurch reduziert sich die Körpertemperatur der Tiere. Bekommt ein Wildtier etwas zu trinken oder zu fressen, wenn es unterkühlt ist, kann es den Tod des Tieres bedeuten. Der Kreislauf versagt.

Deshalb wie beschrieben, erst das Tier langsam wieder auf die Körpertemperatur bringen, bevor das Tier weiter versorgt wird.

Das ist auch der Grund, warum wir dies immer alles am Telefon erklären, kommt das Tier gewärmt in die Station, können wir direkt mit der Versorgung beginnen. So ist wichtige Zeit gespart oder verloren.

Transport des Wildtieres in eine Station

Unsere Wildtierstation wird von zwei Personen betrieben. Aus diesem Grund ist es uns nicht möglich, Tiere zu holen. Bitte bedenken Sie, dass wir im Jahr 2.000 Tiere und mehr bei uns in der Station haben. Kontaktieren Sie als Beispiel die UNA Tierrettung oder ggf. die Feuerwehr (diese bitte nur in Ausnahmefällen, Kobel zu hoch im Baum und Mutter überfahren, oder Tier auf-/am Dach).

Lärm vermeiden

Wildtiere, gerade Babys sind unwahrscheinlich süß, keine Frage. Einer der größten Fehler ist, das Wildtier, wenn es gefunden wurde, allem und jeden zu zeigen, es zu streicheln oder gleich zu füttern.
Bitte bedenken Sie, das Tier weiß nicht das Sie helfen wollen. Es hat unter Umständen Schmerzen, ist verängstigt oder sogar traumatisiert. Schnelle Unterbringung, Wärme und Ruhe ist das Beste.

Ich schreibe dies, weil es immer wieder der Fall ist, dass wenn ein Wildtier gefunden wird durch zig Hände gereicht wird, weil es ja so süß ist. Es ist ein enormer Stress für das Tier, auch wenn Sie dies nicht sehen. Immer im Sinne des Tieres. Auch lassen Sie bitte keine Haustiere in die Nähe des Wildtieres.

Fliegeneier und Co.

Gerade im Sommer legen Fliegen ihre Eier auf verletzt und geschwächte Wildtiere. Durch die hohen Temperaturen können schon innerhalb von acht Stunden aus den Fliegeneiern Larven werden. Diese fangen sofort nach dem Schlüpfen an sich von dem Tier zu ernähren.

Fliegeneier

Die Eier sind leicht gelblich und sehen aus wie kleine Reiskörner. Sie sitzen gerne am Haaransatz, dass sie nicht gleich gesehen werden.

 

Tollwut in Hessen

Seit 2008 wurde in Deutschland kein Tollwutfall mehr gemeldet, d.h. seit 2008 gilt gemäß den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) Deutschland offiziell als tollwutfrei.

Immer wieder bekommen wir Anrufe, dass ein Eichhörnchen Menschen hinterherläuft. Oftmals ist die erste Frage nach Tollwut. Bitte haben Sie keine Bedenken, das Hörnchen sucht Hilfe, nicht mehr und nicht weniger.

Stellen Sie sich folgendes vor: Nehmen wir als Beispiel einen Fuchs der Tollwut hätte, er müsste auf einen Baum, um ein Eichhörnchen zu fangen und zu beißen. Wenn er ein Eichhörnchen beißen könnte, dann nur eins, das schon stark geschwächt ist und keinen Fluchtreflex mehr hat. Das der Fuchs dann das Hörnchen eher tot beißt liegt auf der Hand.

 

 

Sie haben ein Wildtier gefunden?

Bitte beachten Sie, entnehmen Sie das Tier nur wenn offensichtlich ist, dass das Tier Hilfe braucht. Auch müssen Sie berücksichtigen, dass wenn es sich um ein jagdbares Wild handelt Sie die Polizei oder den Jagdausübungsberechtigten in Kenntnis setzen müssen bevor Sie das Tier aus der Natur entnehmen.

Was gibt es für gesetzliche Zeiten?

In Hessen besteht keine allgemeine Leinenpflicht, während der Brut- und Setzzeit, die im März beginnt und bis zum Juli besteht.

Die einzelnen Gemeinden können allerdings selbstständig entscheiden, ob sie einen Leinenzwang, während der Brut- und Setzzeit anordnen möchten. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde.

Hecken dürfen nur im Winter erheblich gestutzt werden. 

Allerdings verbietet es das Bundesnaturschutzgesetz, in der Zeit vom 1. März bis 30. September Hecken "abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen", also knapp über dem Boden zu kappen. Das gilt auch für "lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze".

Baumfällungen/Hessen

Hier erfahren Sie alles über Baumfällungen, Genehmigungen ect.

Sie haben ein totes Wildtier gefunden?

Der Tod eines Wildtieres kann sehr viele Ursachen haben. Wir möchten Ihnen sagen, was Sie machen können, wenn Sie ein totes Wildtier gefunden haben.

Die Ursache des Versterbens eines Wildtieres können viele Gründe haben, einer davon kann sein, dass die Wildtiere immer mehr in ihrem Lebensraum eingeschränkt werden. Um dies festzustellen, können Sie das von Ihnen gefundene Tier hier melden

Liegt an einer befahrenen Straße ein Wildtier, informieren Sie bitte den Jagdpächter oder die Polizei. Bitte räumen Sie das Wildtier nicht selbst weg. Eigenschutz geht immer vor.